Es gäbe so viel, was ich hier schreiben könnte. Ich könnte lästern, Interna ausplaudern, Mitleid erregen, Anekdoten zum Besten geben, meinen Senf zur aktuellen Presse abgeben. ABER: ich schweige. Weil ich eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben habe und weil ich loyal bin. Komme, was wolle. ;)

Mit der LieKo zusammen mal eben knapp 40 Leben zerstört, indem wir Absagen an Schauspieler, die sich bei uns beworben haben, geschrieben haben. Und das waren nur die, die regelmäßig per Post bei uns eingehen. Dazu kommen noch im Schnitt zwei Mailbewerbungen pro Tag. Bei manchen Bewerbungen muss man sich wirklich fragen, wer den Leuten den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass sie Schauspieler werden sollten. Da werden Fotos mitgeschickt, die eher eine Bewerbung in der Erotikbranche illustrieren könnten. Ganz zu schweigen von hanebüchenen Anschreiben, die die klare Homepagegestaltung als Hauptgrund für den Wunsch, sich von uns vertreten zu lassen, angeben. Zu Wutausbrüchen bei der LieKo führten zudem viel zu kleine Rückumschläge, in die die Unterlagen nur mit Gewalt reingepresst werden konnten. Ach, wie schön wäre es doch, wenn sich mal Kostja U. oder Maxi B. bei uns vorstellen könnten...

Ja, da oben steht wirklich Weihnachten. Denn wir hatten heute Weihnachtsfeier. Na gut, wir hatten ein vorgezogenes Weihnachtsessen im "Rossini", weil die Chefin übermorgen für 3 Monate nach Südafrika fliegt. Es war oberlecker (selbstgemachte Spaghetti mit Trüffel *yummy*) und wir haben ein paar Weihnachtslieder gesummt. Besonders schön waren die Blicke der anderen Gäste, als wir uns gegenseitig schöne Weihnachten und einen guten Rutsch gewünscht haben..

Der erste Arbeitstag lief erstaunlich gut und entspannt. Ich hatte zwar den Schreibtisch voll Arbeit, aber mittlerweile sehe ich schon wieder ein bisschen was von der Tischplatte. Und jetzt nüscht wie heim, denn ich halte die neue Oasis-CD in den Händen und will sie hörenhörenhören! Hach, was bin ich aufgeregt!!

Am letzten Arbeitstag vorm Urlaub noch die heißersehnte und glücklich machende Nachricht der Chefinnen: mein Vertrag wird in einen unbefristeten umgewandelt! Huuuuuuuuuuuurra!!! Die LieKo kriegt mich jetzt nie wieder los! Naja, fast... 6 Wochen sehen wir uns jetzt urlaubsbedingt nicht. Der Abschied ist aber dank der tollen Nachricht nicht mehr soooooo schlimm.

Macht mich Quentin Tarantino arbeitslos?!?

update 19.08.: Alles gut, das Universum hat meine Wünsche erhört. Jetzt sind wir sehr gespannt, wer das Rennen macht.

Ich war gerade dabei, einen Blogeintrag zu verfassen über meine schlechte Laune und Melancholie, die mich heute früh befallen hat (saudämlicher und überflüssiger Arbeitsärger, Dauerregen, Kanadasehnsucht), als mir die Chefin einen Umschlag mit den Worten "für dich" überreichte. Darin ein Gutschein und folgender Text: "Lass dich nicht verdrießen, du machst es super!" DANKE, ihr wisst halt ganz genau, wie man mich aufbauen kann und ich fühle mich einfach gut aufgehoben.

Oder wie sonst ist es zu erklären, dass ich gestern bereits um 22 Uhr in tiefen traumlosen Schlaf fiel, nur weil ich den Abend davor wieder etwas länger gefeiert habe? Gut, dass ich bisher nur auf zwei Filmfestveranstaltungen war, denn mir fällt jetzt schon nicht mehr ein, was ich noch anziehen könnte (es geht aber auch niemand mit mir shoppen...). Aber nett war's schon am Montag, nachdem auch die LieKo die strengen Einlassdamen von dem Umstand, dass sie die Party deutlich bereichern wird, überzeugt hatte und endlich reindurfte. Über den Rest schweige ich mich aus, Verschwiegenheitsklausel und so... Neben dem Brummschädel am nächsten Morgen einziger Negativpunkt: ich habe meinen ersten Fernsehauftritt verpasst. (Video liegt mir allerdings vor.)

Herrlich, so eine Mittagspause im Freien. Fast zwei Stunden in einem wunderhübschen Innenhof beim Italiener in Büronähe verbracht und lecker gegessen und Bellini und Weißwein getrunken *hicks*. Jetzt würde ich zwar lieber in der Hängematte im Englischen Garten liegen, statt Aufnahmeleitern auf den Geist zu gehen, aber der Feierabend ist nur noch drei Stunden entfernt und genau wegen dieser Lockerheit und dem Umstand, dass man eben auch mal so herrliche Mittagspausen haben kann, liebe ich diesen Job. Und den Sommer. Ach und überhaupt, ich habe heute gute Laune.

(Auch wenn der GöGa nicht da ist und ich gestern Abend melancholisch war, weil ich einen Freund nicht erreicht habe, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren und jetzt auch nicht weiß, wo er im Moment steckt und wie es ihm geht.)

- "Dafür komm ich in die Hölle!"
- "Kopf ab."
- "So, und was essen wir jetzt?" (meist direkt nach der Mittagspause)
- "Des is fei ned schee, wenn ma sowas soagt."
- "Es hat leider nicht geklappt, weil ein anderer Typ gefragt war / die Konstellation nicht gepasst hat."
- "Wir wissen auch nicht, warum es ausgerechnet bei dir grad nicht so gut läuft."
- "Mir ist schlecht."
- "Wie sieht's bei euch mit Mittagessen aus?"
- "Sie telefoniert leider gerade. Kann ich ihr etwas ausrichten oder kann sie Sie/dich zurückrufen?"
- "Haben wir noch was Süßes?"
- "Ist da frisches Wasser drin?"
- "Ich find' dich so blöd."
- "Also, die xy hat wirklich gute Leute!"
- "Sag mal, spinnst du?!?!?!?"
- "Schnauze!!!"

Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht - wir haben ein hervorragendes Arbeitsklima!!