Blitzeis, Plätzchen und eine dicke Erkältung - scheint fast so, als wäre bald Weihnachten.
Schon unsere Fahrt nach DD war wieder ein Erlebnis. Dank der knackigen Minusgrade fror unsere Scheibenwaschanlage ein und alle 10 Minuten war unsere Scheibe so zu, dass wir rausfahren und putzen mussten. Wir kennen auf der Strecke jetzt so ziemlich jeden Parkplatz zwischen Weiden und Wilsdruff. Auf diesen Schreck gab ich mich am Sonntag erstmal der Völlerei hin, da ich von der Lieblingsschwester zum Brunch eingeladen wurde (ein Hoch auf die edle Spenderin, es war seehr lecker!). Noch während wir gemütlich im Café saßen, überfiel mich ein fieser Fließschnupfen samt Halsschmerzen. Und die Erkältung mag auch noch immer nicht so recht von mir weichen. Ich füge mich in mein Schicksal, freu mich auf Weihnachten (auch wenn die Geschenke noch nicht komplett sind) und vor allem darauf, die Großfamilie am Samstag zu sehen.

In der Agentur ist derzeit nicht viel los. Die übliche Jahresendflaute fällt mit der unsäglichen Krise zusammen, es herrscht Angst und Schrecken und trotzdem gute Laune (das geht nur bei uns). Oder verwechsel ich die gute Laune mit Galgenhumor?! Jedenfalls meinte die Chefin gerade: "Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst."
So wenig hier los ist, so viel Freizeitstress haben wir. Das Wochenende haben wir vanillekipfelbackenderweise bei meiner Oma verbracht und ich denke, wir sind gut in Opas große Bäckerfußstapfen getreten. Davor war u.a. Placebokonzert (laut!rockig!schön!), Freundetreffen, Weihnachtsgeschenke kaufen und basteln und Ideensammeln für Geschenke angesagt - und so geht es auch weiter. Auf Weihnachten freue ich mich schon sehr, zumal ich in der Weihnachtswoche frei habe und hoffentlich viele Dresdner Freunde sehen, mit der Schwester brunchen und schöne Familienzeit verleben kann.

Immer noch viel zu tun, immer noch leicht erkältet (wieso geht das nicht weg?), große Vorfreude aufs Geburtstagswochenende in Dresden und mindestens genauso große Vorfreude auf den heutigen Feierabend bei der LieKo.

So viele Gedanken, so viele Entscheidungen, ich bin absolut unentschlossen, finde ständig neue Argumente für und dann gleich wieder Gründe dagegen. Einfach laufen lassen, liegt mir nicht. Ich will planen, will alle Eventualitäten abklären, weiß gleichzeitig, dass das Blödsinn ist. Ich fühle mich eigentlich wohl mit allem und dann gibt es wieder Situationen, in denen ich mir eine Veränderung sehr gut vorstellen kann.
Aber ich weiß sicher, dass ich mir nicht reinquatschen lassen werde. Es wird sich schon fügen.
(Ja, es ist November, ich bin gerade ein Jahr älter geworden, die besinnliche Weihnachtszeit steht vor der Tür, es war bisher ein komisches Jahr, da darf man schon mal tiefsinnig werden...) (Und pünktlich zum Wochenende werde ich auch noch krank.)

Gestern nochmal "This is it" im Kino gesehen, der auch beim 2. Mal viele Fragen aufwirft. Insgesamt ist es mir schon wurscht, wieviel davon live gesungen war und wer den Film nun wollte und wer nicht. Man wird ohnehin nie die ganze Wahrheit erfahren. Die Musik ist einfach großartig und so waren es nochmals 111 bewegende Filmminuten. Auf dem Heimweg habe ich dann die Meldungen von Robert Enkes Tod gelesen und ja, ich war auch bestürzt. Ich möchte mir ganz sicher nicht anmaßen, über die Gründe des Selbstmordes zu spekulieren, geht mich auch nichts an. Aber was ich nie verstehen werde, ist die Tatsache, dass ein Selbstmörder mit seiner Tat auch andere Leben stark beeinträchtigt (man denke nur an den Zugführer und an die Polizisten, die zum Tatort gerufen werden) und in manchen Fällen auch zerstört. Und mir fehlt auch, ohne die persönlichen Beweggründe zu kennen, das Verständnis dafür, nur einen Tag nach dem Tod des eigenen Mannes auf einer Pressekonferenz über diesen schmerzlichen Verlust zu sprechen.

Ein schöner Geburtstag war das gestern: viele viele Anrufe, SMS, Mails, Kärtchen von (fast) all meinen Lieben, schöne Geschenke und das einmal im Jahr sehr angenehme Gefühl, im Mittelpunkt zu stehen. Die Lieblingsklientin überraschte mich mit sehr netten Zeilen, einem exorbitant großen Blumenstrauß und einem Geburtstagsständchen am Telefon. Der GöGa hatte wie immer den richtigen Riecher bei seiner Geschenkeauswahl und auch die "Überraschungs"geschenke der Agentur gefallen äußerst gut.
Zur Feier des Tages sind wir abends zum Konzert der White Lies gegangen. Und zum ersten Mal war der Auftritt der Vorband länger als der des Hauptacts, denn nach dem vierten Lied brach der Sänger das Konzert ab, weil er einfach keine Stimme mehr hatte. Ärgerlich, aber es wird einen Nachholtermin im Februar geben und dann wird die Bude hoffentlich ordentlich gerockt. Vielversprechend hat es jedenfalls gestern begonnen.
Heute dann eine kleine Privatfeier mit der LieKo, auf die ich mich schon sehr freue.

"der glücklichste Tag der jüngeren Geschichte" (Angela Merkel)
"Es war eines der großen Ereignisse der Geschichte, an denen wir teilhaben durften." (Henry Kissinger)
"ein Happy End einer abenteuerlichen Geschichte" (Radoslaw Sikorski)

Die haben alle Recht - schließlich kam am 9.11.1989 die kleine Schwester zur Welt. Herzlichen Glückwunsch, liebste Kleene!

Im Moment leider ich mal wieder unter akuter "Ichschaffnixitis". Die LieKo ist krank, eine Chefin auch, die andere ist im Urlaub und wir schmeißen seit Dienstag den Laden zu zweit. Für vier Leute wäre wohl zu wenig los, für zwei zu viel. Und so tue ich das, was man im Büro eben tun sollte: arbeitenarbeitenarbeiten. Da bleibt nicht mal Zeit, in der Fachpresse (Bunte, Gala) zu blättern und abends fehlt dann die Lust, wenigstens mal eine private Mail zu beantworten. Geburtstagsgeschenke habe ich auch noch keine besorgt und ich weiß jetzt schon, dass das Wochenende viel zu kurz sein wird.